Enterprise Resource Planning (ERP) Systeme haben in den letzten Jahrzehnten Einzug in zahlreiche Unternehmen gehalten. Ein ERP System bietet die Möglichkeit, verschiedene Unternehmensbereiche wie Finanzen, Produktion, Einkauf und Vertrieb in einem System zu integrieren und somit eine einheitliche Sicht auf das Unternehmen zu erhalten. Doch trotz der vielen Vorteile, die ein ERP System mit sich bringt, scheitern immer wieder Einführungen in Unternehmen. Gerade deshalb ist es hilfreich, die Gründe des Scheiterns zu kennen: so kannst du diese Fehler von Anfang an vermeiden und einer erfolgreichen ERP Implementierung steht nichts im Wege. Im folgenden Artikel gehen wir näher darauf ein.
Not to do: 7 Gründe, warum ERP Projekte in Unternehmen scheitern
1. Fehlende oder unklare Ziele
Einer der häufigsten Gründe für das Scheitern von ERP Projekten im Unternehmen ist das Fehlen von genauen Zielen oder einer klaren Zielsetzung. Eine ausgearbeitete Zieldefinition ist jedoch unerlässlich für den Erfolg eines ERP Projekts: Ohne abgesteckte Hauptziele ist es nicht nur schwierig, den Fortschritt des Projekts zu erkennen und die Ergebnisse zu bewerten – es besteht außerdem die Gefahr, sich in zahllosen Nebenschauplätzen zu verlieren. Als Richtwert sollten maximal drei Hauptziele festgelegt werden, die in den ersten 12 Monaten als Orientierung dienen. Zudem sollte vorab sichergestellt werden, dass alle beteiligten Personen und Abteilungen ein gemeinsames Zielverständnis haben.
2. Mangelnde Unterstützung der Führungsebene
Ein weiterer häufiger Grund für das Scheitern von ERP Projekten im Unternehmen ist die mangelnde Unterstützung der Führungsebene. Die Unterstützung der Führungsebene ist entscheidend für den Erfolg des Projekts, da sie die Ressourcen bereitstellen und vor allem auch das Engagement des Teams fördern kann. Wenn die Führungsebene das ERP Projekt nicht als Priorität ansieht und nicht bereit ist, Zeit und Ressourcen zu investieren, wird sich diese Demotivation ebenso auf die Mitarbeiter auswirken. Erfährt ein ERP Projekt so wenig Unterstützung, ist es bereits im Vorfeld zum Scheitern verurteilt.
3. Mangelnde Einbindung der Mitarbeiter
Ein weiterer grundlegender Faktor für den Erfolg von ERP Projekten ist die Einbindung der Mitarbeiter. Wenn der Großteil der Mitarbeiter das ERP System nicht akzeptiert und nicht bereit ist, es zu nutzen, ist ein Scheitern fast schon vorprogrammiert. Die Mitarbeiter sollten deshalb frühzeitig genug in den Prozess eingebunden werden. So kann sichergestellt werden, dass ihre Bedürfnisse und Anforderungen Berücksichtigung finden. Eine umfassende Schulung der Mitarbeiter ist ebenfalls wichtig, um sicherzustellen, dass sie das System korrekt und effektiv nutzen können.
4. Mangelnde und unzureichende Planung
Eine unzureichende Planung ist ein weiterer Grund, warum ERP Projekte scheitern. Eine detaillierte Planung ist unerlässlich, in der die Ziele, der Umfang des Projekts, die Ressourcen, die Zeitachse und die Budgets berücksichtigt und festgehalten werden. Eine sorgfältige Planung trägt dazu bei, Risiken und Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und das Projekt effektiv zu managen.
5. Ausgewähltes ERP-System entspricht nicht den Unternehmensanforderungen
Die Wahl eines unpassenden ERP-Systems und Anbieters ist ein weiterer Grund, warum ERP Projekte scheitern. Ein ERP System sollte immer den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen. Dabei stellt ein sorgfältig durchgeführter Auswahlprozess nicht nur sicher, dass das System die Anforderungen erfüllt, sondern auch, ob der Anbieter zuverlässig ist und ein gemeinsames Verständnis bezüglich Ziel- und Umsetzung herrscht. Es kann zudem hilfreich sein, Erfahrungen anderer Unternehmen zu berücksichtigen und Referenzen einzuholen, um die richtige Wahl zu treffen. Unsere Checkliste zur Auswahl des passenden ERP Anbieters kann an dieser Stelle unterstützen: Checkliste: ERP Software erfolgreich einführen in 8 Schritten.
6. Mangelnde Anpassungsfähigkeit
Ein weiterer Faktor, der zu einem Scheitern von ERP Projekten führen kann, ist mangelnde Anpassungsfähigkeit von Seiten des Unternehmens. ERP Systeme sollten zwar grundsätzlich so gut wie möglich die Bedürfnisse des Unternehmens abbilden, aber auch umgekehrt müssen gewisse Unternehmensprozess und -abläufe dem ERP System angepasst werden – dies geht aber in aller Regel ohnehin mit einer Optimierung der Strukturen einher und ist daher als Vorteil zu sehen. Dennoch sträuben sich viele Unternehmen gegen Veränderungen. Besteht keinerlei Wille für Anpassungen, steigt das Risiko des Scheiterns.
7. Fehlende Qualitätssicherung
Schließlich ist die fehlende Qualitätssicherung ein weiterer Grund, warum ERP Projekte scheitern können. Das System muss ausführlich getestet werden, bevor es live geht. Eine umfassende Qualitätssicherung kann dazu beitragen, Fehler und Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen. Auch muss das System kontinuierlich überwacht und gepflegt werden, um sicherzustellen, dass es optimal funktioniert und den Anforderungen des Unternehmens entspricht.
Fazit: Das Risiko des Scheiterns von ERP Projekten kann deutlich reduziert werden
Es gibt viele Gründe, warum ERP Projekte im Unternehmen scheitern können. Eine klare Zieldefinition, Unterstützung der Führungsebene, Einbindung der Mitarbeiter, umfassende Planung, sorgfältige Auswahl von ERP-Systemen und Anbietern, Anpassungsfähigkeit und Qualitätssicherung sind jedoch Schlüsselfaktoren, die dazu beitragen können, den Erfolg eines ERP Projekts sicherzustellen. Berücksichtigst du diese Faktoren und stellst sicher, dass im Unternehmen die notwendigen Ressourcen und Unterstützung bereitgestellt werden, steht einem erfolgreichen ERP Projekt nichts mehr im Wege.
